Ein Stück Geschichte

Vereinschronik

1976 - heute

1976

Gegründet am 1. Februar 1976

Die Gründungsmitglieder waren:

  • Franz Fabian
  • Sigrid Fabian
  • Louise Raab
  • Käthi Raab
  • Bernd Raphahn
  • Renate Raphahn
  • Fritz Ebert
  • Bruno Kamieniak

Von den Gründungsmitglieder sind leider 5 verstorben.

Heute sind mit Rat und Tat noch im Verein tätig: Fritz Ebert, Renate und Bernd Raphahn.

 

Es war eine Handvoll Freizeitreiter, die den Verein aus der Taufe hoben. Vorausgegangen war die Errichtung des Reiterzentrums Ronneburg durch die Eheleute Sigrid und Franz Fabian. Franz Fabian wollte sich mit dem Bau dieser Anlage ein zweites Standbein schaffen – für den Zeitpunkt, an dem er sich aus dem politischen Leben zurückzog. Als begeisterter Hobbyreiter und Züchter hatte er am Dorfrand von Neuwiedermuß leerstehende Stallungen und eine Scheune gepachtet. Die seinerzeit positive Wirtschaftslage, verbunden mit dem Zuspruch seiner Reiterfreunde, bestätigten ihn in seiner Meinung.

Nach dem Genehmigungsverfahren wurde der Bau des Reiterzentrums – insbesondere der Halle – zügig umgesetzt, und ein Verein wurde gegründet.

Der Name „Ronneburger Hügelland“ stammt aus den topographischen Karten und bezieht sich auf die Regionen zwischen Büdingen, Gelnhausen und Hanau. Aus diesem Bereich rekrutierten sich die zahlreichen Reitschüler. Das Vereinsgeschehen fand uneingeschränkt in der Stallgasse des Reiterzentrums statt. Der gesellige Rahmen war der Bereich der geplanten Ständer – hinter einem Holzverschlag –, wo ständig ein Fass Bier stand und man sich nach den Reitstunden oder Ausritten in gemütlicher Runde zusammensetzte.

Erster Vorsitzender war zu diesem Zeitpunkt Franz Fabian. Der Schulbetrieb, zu dem Pferde aus der Fabianschen Zucht genommen wurden, fand regen Zuspruch. Aus vielen dieser Reitschüler rekrutierten sich die Mitglieder. Der Verein selbst war kein Ausrichter von Ausritten – alles lief unter der Obhut des Reiterzentrums bzw. von Herrn Fabian.

Die Vereinsreitlehrer waren damals:

  • Franz Fabian

  • Franz Klemm

  • vereinzelt Fritz Hügel

Weiterhin gab Heinrich Schwarzhaupt (Mittelgründau) – der damals mit seinen Reitschülern im Winter in die Halle kam – Unterricht.

Legendär bei allem: Franz Klemm, Sonntag morgens! Sein Sohn, Lothar Klemm – Rechtsanwalt und Notar, seit vielen Jahren Mitglied des Hessischen Landtags – war schon zur damaligen Zeit ein Vordenker in vielen Aspekten des Vereinslebens. Diejenigen, die damals am Reitunterricht teilnahmen, wissen sicherlich noch zu berichten, dass die Ausbildung streng und laut war. Pädagogik gab es bei der Wehrmacht nicht! Aber es gab trotzdem genug zu lachen. Lernfortschritte, persönliches Engagement und das Vermitteln von Wissen rund ums Pferd waren damals viel ausgeprägter als heute!

In den Jahren 1976 und 1977 beteiligten sich die Mitglieder an der Fertigstellung der Reitanlage. Ständig wurden Ausritte durchgeführt. Die Zahl der Vereinsmitglieder nahm zu, und im Laufe des Jahres 1977 wurde die Reiterklause fertiggestellt. Mit der Fertigstellung der Gaststätte erfolgte am Sonntag, dem 24. April 1977, die offizielle Einweihung des Reiterzentrums. Der Verein nahm mit einer Quadrille und Springvorführungen an der geglückten Einweihungsfeier teil. Es war zu diesem Zeitpunkt die wohl modernste Reitanlage der Region. Der uneingeschränkte Blick von der Gaststätte hinunter in die Reithalle hatte etwas ganz Besonderes!

1977

Im April 1978 zog sich Franz Fabian aus privaten Gründen immer mehr aus dem Verein und der Reitanlage zurück. Vier Wochen nach dem ersten Turnier fand eine Mitgliederversammlung statt. Auf der Mitgliederversammlung am 03.04.1978 wurde bereits damals de hervorragende organisatorische Ablauf des Turniers gelobt. Es gab einen Nettogewinn von 768,69 DM. Auf der Mitgliederversammlung erfolgte damals die Abstimmung, ob man im Sommer ein 2. Turnier veranstalten wolle. Mit 2 Stimmen Mehrheit wurde das Turnier beschlossen.

Bereits damals wurde von den Mitgliedern kritisch angemerkt, dass immer die Gleichen die Arbeit verrichteten.

Auf der Mitgliederversammlung wurden Vereinsreitstunden ins Leben gerufen. Sie fanden mittwochs statt. Die Leitung hatte Frau Eggert. Es standen fünf Privatpferde zur Verfügung. Lothar Klemm gehörte auch damals zu denjenigen, die mahnten, von Turnieren Abstand zu nehmen. Sie förderten nicht das Vereinsgeschehen. Aus heutiger Sicht hat er uneingeschränkt Recht behalten. Allerdings konnte man sich seinerzeit den Wünschen nach sportlichem Wettbewerb nicht verschließen. Vielmehr sollten Ausritte geplant und durchgeführt werden. Dies wurde dann auch sofort umgesetzt, und ein Ausritt der „dritten Dimension“ geplant.

Ein unvergessener Ausritt am 1. Mai 1978 – ursprünglich sollte es nach Gut Engelthal oder nach Leisenwald bzw. Wolferborn gehen. Angemeldet hatten sich:

  • Marion Klemm

  • Lothar Klemm

  • Bruno Kamieniak

  • die gesamte Familie Hermann aus Neubert

  • Bernd Raphahn

  • Volker Thomas

  • Regina und Emil Bechtold

  • Fritz Ebert

  • Dieter Ertl

Zu diesem Ausritt bleibt zu sagen, dass es zum Weiherhof nach Leisenwald/Waldensberg gehen sollte. Emil Bechtold, einer, der sich eigentlich auskennen sollte, hatte selbstbewusst die Führung übernommen. Er saß auf einem unvergessenen Pferd – Lorbass, ein bunter Stichelfuchs, ein Lotse-Sohn, der ihm viel Freude bereitet hatte. Allerdings hatte Emil Bechtold unterwegs die Orientierung verloren – obwohl er aus Rothenbergen kam und angab, sich im Wald hinter Gründau-Breitenborn auszukennen. So wurde ihm ohne große Diskussionen das Recht entzogen, zu bestimmen, wo es langgeht.

Ob es damals unterwegs etwas zu essen und zu trinken gab, ist nicht mehr bekannt. Auf jeden Fall war es mehr als ein Tagesritt!

Wer hätte 1978 gedacht, dass der Verein im Rahmen des Vereinslebens einmal einen eigenen Reitplatz, einen Richterturm sowie eine Küche mit Lagerhalle für die Hindernisse besitzen würde?

Das Reiterzentrum war im Frühsommer 1978 von Herrn Franz Fabian an Ernst Wagner und Frau Evelyn Zöller verpachtet worden. Später wurde es von Gisela Wagner käuflich erworben.

Für den 15. und 16. Juli 1978 hatte der Verein geplant, ein Freilandturnier durchzuführen. Allerdings – damals wie heute – gab es sehr wenige Helfer. Der Vorstand hatte allergrößte Bedenken, die Arbeiten – insbesondere die Einzäunung des Reitplatzes – rechtzeitig fertigzustellen. Einen Parcours gab es nicht.

Heini Lohfink hatte zwischenzeitlich die Führung des Vereins übernommen. Unter der Leitung von Ernst Wagner wurde die Koppeleinzäunung am heutigen Reitplatz entfernt. Ernst Wagner, gemeinsam mit Volker Thomas und Dieter Ertl, demontierte den vorhandenen Koppelzaun und errichtete einen neuen Zaun für den Turnierplatz. Da die Vereinskasse nur wenig hergab, wurde mit der Sandauflage sehr sparsam umgegangen. Hinterher beschwerten sich viele Reiter, dass der Boden zu hart gewesen sei.

Die Parcoursteile hatte – wie auch heute – Bernd Raphahn gebaut. Außerdem war es Helmut Viel aus Erlensee, der in seiner Werkstatt in Büches diverse Hindernisse für den Verein montierte.

Eine Woche vor dem Turnier fand in Grünberg ein großes Reitturnier statt. Einen Parcours gab es dort so gut wie nicht mehr. Ernst Wagner hatte mit den Verantwortlichen aus Grünberg gesprochen, ob man Teile des Parcours ausleihen dürfe.

Dank seiner guten Beziehungen fuhren am Sonntagabend Ernst Wagner mit seinem LKW, Horst Mörschel mit einem weiteren LKW und einige Jugendliche gegen 21 Uhr nach Grünberg. Dort trafen sie auf einen angetrunkenen Turnierhelfer und luden kurzerhand Hindernisteile auf – und in Ronneburg wieder ab. Das zweite Turnier des Vereins war gerettet. Für die Reiterfreunde aus Grünberg: Die Parcoursteile wurden am Dienstag selbstverständlich zurückgebracht.

Es gab eine Mannschaftsspringprüfung – und unser Verein gewann diese Prüfung gleich auf Anhieb. Konkurrenten waren damals Büdingen und die Reiterfreunde vom Ronneburger Reiterverein.

Unser Verein stellte zwei Mannschaften. Geritten haben:

  • Bernd Raphahn

  • Volker Thomas

  • Herr Padberg

  • Michael Mörschel

  • Erwin Mohn

  • Eckhard Zieg

  • Dieter Ertl

Gemeinsam mit Ernst Wagner wurde der sportliche Bereich des Vereins erheblich aufgewertet. Er stellte vielen jugendlichen Reitern Pferde für Turniere zur Verfügung.

Am 7. Oktober 1978 war der Verein Ausrichter einer Herbstjagd. Vereinsmitglieder, zahlreiche Schulpferdereiter sowie Reiter aus Gründau und Roßdorf nahmen daran teil. Begleitet wurde die Jagdgesellschaft von Herrn Hans Ebert, der vor seine Wagonette (Baujahr 1898) zwei sehr temperamentvolle Reitponys gespannt hatte.

Der Verein hatte durch diverse Erfolge seiner Reiter auf Turnieren im Altkreis Hanau auf sich aufmerksam gemacht. Der Kreisreiterball 1978 in Bad Soden-Salmünster wurde zum Jahresabschluss besucht. Da man dort Freunde hatte, wurde gleich übernachtet – um 4 Uhr ins Bett, um 7 Uhr wieder nach Hause, weil man ja auch im Reiterzentrum die Pferde zu füttern hatte. Und das alles ohne Red Bull, Speed oder sonstige Mittel!

 

Zum Jahresabschluss gab es das Silvesterspringen, zu dem Ernst Wagner ins Reiterzentrum eingeladen hatte – damals wie heute ein Ereignis, das zahlreiche Zuschauer und Reiter anzog.